Grüne Gullys führen zur Schwammstadt? 14.400 Parkplätze sollen verschwinden!
Januar 2024
Heiße Sommer, längere Trockenperioden, Starkregenereignisse – die Auswirkungen der globalen Erwärmung, des Klimawandels sind auch in Berlin für jedermann spürbar. Von daher sind Überlegungen grundsätzlich nötig und geboten, wie man auf diese Entwicklung reagieren kann. Anpas- sung der Vegetation, mehr Schattenräume für Menschen in der Stadt sowie die mögliche Begrünung von Gebäuden sind Maßnahmen, die die Lebensqualität in Mitte verbessern können.
Dazu gehört auch die Entsiegelung von Boden, die oft mit dem Begriff der „Schwammstadt“ verbunden wird. Ziel ist dabei, den Boden möglichst weitgehend zu entsiegeln und so Wasser die Möglichkeit zu geben, im Boden zu versickern, auch und gerade wenn es plötzlich und in gro- ßen Mengen vorkommt, wie z.B. bei Starkregen. Damit wird verhindert, dass es zu Überschwemmungen kommt und verunreinigtes Wasser in Berlins Wasserwege, wie z.B. die Spree oder aber in die Kanalisation gelangt, ohne den Boden zu durch- feuchten und ins Grundwasser zu gelangen.
Allerdings muss auch das ausgewogen und unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen erfolgen. Dazu ist die grüne Verkehrsstadträtin, Dr. Almut Neumann aber erneut offenbar nicht in der Lage. Sie plant im Bezirk Mitte dazu, an 7.200 Gullys im Nebenstraßennetz je zwei PKW Parkplätze zu entwidmen und den Boden zu entsiegeln. So sollen zusätzliche Sickerflächen entstehen. Daran entzündet sich deutliche Kritik. Wenn durch den Wegfall von 14.400 Park plätzen (entspricht 19% aller Parkplätze im Bezirk Mitte) in Wohnstraßen der Park druck weiter massiv erhöht wird, ist das ein beispielloser Angriff auf Autofahrer. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Sebastian Pieper, sagt dazu “Nicht alles, was theoretisch möglich ist, lässt sich bei einer bürgernahen Politik auch umsetzen. Wo sollen die Leute mit ihren Autos denn hin? Hier setzt Frau Neumann ihren ideologischen Kampf gegen das Auto fort. Es wurde bislang nicht erklärt, wie die massiven Kosten für die Umbaumaßnahmen finanzier werden sollen. Der Bezirk Mitte darf nicht weiter der Platz für grüne Experimente sein.“ Das Thema wird auch weiterhin für Diskussionen sorgen. (OL/SP)